Wintzingerode im Wandel der Zeit

Festrede zur Festveranstaltung anlässlich des 800-jährigen Bestehens im Jahre 2004

Am 6. Januar 1204 befreite eine Urkunde das Dorf Wintzingerode aus der Anonymität seiner Geschichte. Damals wurde das Örtchen Werovendingeroth genannt. Es geht in der Urkunde darum, dass das Kloster Lippoldsberg sein Recht am Zehnten und der Erträge u.a. in der Pfarrei Werovendingeroth dem Kloster Pöhlde verkauft. Die Menschen werden das kaum wahrgenommen haben, denn die Abgaben wurden durch die örtliche Obrigkeit eingetrieben und den Empfängern überbracht. Dieser Urkunde verdanken wir aber unsere heutige Feier und alle Initiativen, Anstrengungen, Aktivitäten und Maßnahmen der vergangenen Monate und der vor uns liegenden Tage. Deshalb Dank allen, die sich, ihre Ideen und Tatkraft eingebracht haben und viele Anregungen und Exponate zur Verfügung stellten.

Wenn man im Lexikon nachschaut, wird das Wort Geschichte im weiteren Sinne als der zeitliche Ablauf allen Geschehens in der Natur und Gesellschaft und im engeren Sinne, als das Handeln von Menschen und gesellschaftlichen Gruppen definiert.

Wenn wir uns nun im folgenden der Geschichte unseres Gemeinwesens widmen, wagen wir den Versuch den Sinn für das Handeln unserer Vorfahren zu ergründen und dadurch für die Entscheidungen der heutigen Zeit Schlussfolgerungen abzuleiten. Warum haben wir das Datum von 1204 aufgegriffen und zum Ereignis gemacht? Unser Dorf ist sicher erstens schon älter und zweitens die Schreibweise in der Urkunde lässt auch andere Deutungen zu. Zahl und Namen sind aber nicht das Entscheidende.

Es kommt auf den Enthusiasmus an, den die Arbeit mit der Historie mit dem Vergangenen erzeugt, um die heutige Zeit zu meistern. Das Vorwärtsschreiten durch die Geschichte verläuft nicht auf geraden Bahnen. Den Weg behindern Berge und Hügel, sowie Täler und Schluchten. Der Weg gabelt sich an Einmündungen und Kreuzungen und man weiß nicht immer welches ist der richtige Weg, welchem Weg soll man folgen. Als eine Methode ist es gut wenn man an solchen Stellen zurück schaut, dahin, woher man gekommen ist, um anschließend das Ziel noch klarer zu sehen. Eine solche Herangehensweise ist geeignet für den Einzelnen, für die Familie aber auch dem Gemeinwesen in der Entscheidungsfindung zu helfen. Ich möchte im Folgenden versuchen Episoden aus der Dorfgeschichte unter diesem Aspekt  näher zu betrachten.

Wir wollten nicht zuletzt, die Ereignisse und Daten der zurückliegenden überschaubaren Epoche sammeln um sie der Nachwelt zu erhalten. Wir haben dabei erfahren müssen, dass Ereignisse die nur 50 Jahre zurück liegen bereits in Vergessenheit geraten. Sehr hilfreich ist dabei eine Ortschronik, welche aber erst die jüngere Zeit festhält. In unserer Festschrift haben wir versucht in das Dunkel der Geschichte einzudringen

Wintzingerode wird als Tochtersiedlung des Ortes Witzungen genannt, welcher südwestlich von uns, zwischen der Buch- und Teichmühle vor dem Totental gelegen hat. An die Gärten der Buchmühle grenzt ein Anger der als “Witzunger Kirchhof”  bezeichnet wird. Hier links der Hahle wurden beim Lehmabbau menschliche Gebeine gefunden. Witzungen wird 1062 urkundlich erwähnt und ist wahrscheinlich um 1100 bereits eine Wüstung gewesen. Seine Bewohner haben unseren Ort gegründet. Warum Witzungen eingegangen ist, wissen wir nicht. Der Gründe kann es viele geben. Der ungeregelte Lauf der Hahle, mit Hochwasser und Überflutungen, kann den Menschen zu schaffen gemacht haben. Die Niederung ist sicher sehr sumpfig und unwegsam mit allen nachteiligen Folgen für die Menschen gewesen. Der Boden war schwer zu bearbeiten oder hat für die Einwohner nicht mehr ausgereicht oder war abgebaut. In der Zeit des Faustrechts, wo die Herrschenden ihre Probleme auf den Rücken der Bauern ausgetragen haben d.h. sich an dem Hab und Gut der Untertanen schadlos gehalten haben, ihre Höfe zerstört, Vieh und Hausrat geraubt und die Menschen entführt oder getötet, kann Witzungen zerstört worden sein. Jedenfalls haben sich die Menschen eine neue Bleibe gesucht. Sie sind in das Tal des Ramesbaches und der Katharine gezogen. Sie haben sich näher unter den Schutz des Bodenstein begeben und sich hier neu organisiert. Sie haben Abgaben an die Burg entrichtet und dadurch einen gewissen Schutz für sich und ihr Eigentum erworben. Unsere Vorfahren haben der Not gehorcht und damit sich selbst und ihr Gemeinwesen erhalten. In diese Zeit fällt auch die wahrscheinliche Belehnung des Adelsgeschlechts von Wintzingerode mit dem Dorf.

Auch wir mussten uns neuen politischen und ökonomischen Zwängen beugen und haben uns mit weiteren Orten zur Stadt LEINEFELDE-WORBIS vereinigt. Ob es eine Liebeshochzeit wird, müssen die Eheleute sich beweisen. Richtig ist aber in jedem Fall, das Einigkeit stark macht und die Gemeinschaft die Individualität, Kreativität und die Identität des Einzelnen und des Ortes richtig zur Geltung bringen kann. Unser Dorf Wintzingerode hat seine eigene Identität.

Sie entspringt aus der Geschichte des Ortes, den weltanschaulichen Haltungen seiner Bürger, den Auseinandersetzungen mit der Umwelt und den Reflexionen mit den Nachbarn. Die ständigen Auseinandersetzungen mit der Umwelt, der Natur,  den Nachbarn, fremden Heeren, die Beseitigungen von Zerstörungen, das Trotzen der Gewalten, das Verteidigen und oftmaliges Neuerbauen des Eigentums sind ein Keim für die Heimatliebe der Eichsfelder im allgemeinen und der Wintzingeröder im Besonderen.

Im Jahre 1522 soll auf der Burg Bodenstein der erste evangelische Gottesdienst stattgefunden haben. Die Untertanen waren ebenfalls angehalten, nach dem Grundsatz „Wessen Land, dessen Religion”, welcher später im Augsburger Religionsfrieden von 1555 festgeschrieben wurde, dem evangelischen Glauben zu folgen. In den Jahren von 1520 bis 1574 war das Eichsfeld fast gänzlich protestantisch.

Nach der Visitation des Eichsfelds durch den Erzbischof von Mainz und die Begründung des Jesuitenkollegs in Heiligenstadt 1574 begann die Gegenreformation. Während das Eichsfeld im Zuge der Gegenreformation rekatholisiert wurde, blieb die Herrschaft Bodenstein evangelisch. Das war für das Zusammenleben nicht immer einfach. Wenn man bedenkt, dass bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts Mischehen noch ein Problem waren, um nur ein Beispiel zu nennen.

Der  Bauernkrieg von 1525 brachte für das Dorf eine existenzbedrohende Situation. Am 5. Mai 1525 erschien eine Abordnung des Bauernheeres vor dem Bodenstein und zerstörte die Burg sowie die Wirtschaftsgebäude. Die Dörfer Wintzingerode, Kirch- und Kaltohmfeld wurden fast vollständig zerstört. Als Grund wird Nichtgefolgschaft mit dem Bauernheer angegeben. Unser Dorf war bis 1550 eine Wüstung. Unsere Vorfahren haben den Bodenstein wieder mit erbaut, sie haben ihre Häuser wieder errichtet und neue Ländereien urbar gemacht. In dieser Zeit ab 1533 liegt die Gründung von Glashütten in der Herrschaft Bodenstein für die die Bauern Spanndienste leisteten und Sand, Holz und Holzkohle anlieferten. Die Herrschaft vermarktete den Holzreichtum ihrer Wälder und schuf dadurch neues Ackerland. 1579/1580 erstreiten die Bauern der 5 Dörfer der Herrschaft Bodenstein einen Vergleich der ihre Abgaben an die Herrschaft und die Bereitstellung von Bau- und Brennholz neu regelt. Auf diesen Vergleich geht die Existenz des sog. Bauern- oder Gerechtigkeitswaldes der Gemeinde Wintzingerode zurück. Er umfasst die Nutzungsrechte für ca. 62 ha und ist heute in 48 Gerechtigkeiten auf 58 Herdstellen (Eigentümer) verteilt. Durch häufige Erbteilungen ist die kleinste Einheit 1/4 Gerechtigkeit. Verfolgt man die Erbteilungen zurück gab es um 1580 ca. 25 bis 30 Herdstellen in Wintzingerode.

Gerade von den Auswirkungen des Bauernkrieges erholt, überzog der 30 jährige Krieg 1618 bis 1648 das Eichsfeld mit Not und Elend. 3/4 der Bevölkerung wurden getötet oder vertrieben. Auch Wintzingerode, an der Heerstraße gelegen, hat besonders in der zweiten Hälfte des Krieges durch die durchziehenden Kriegsknechte sehr gelitten. 1622 erobert Christian von Braunschweig das Eichsfeld und erpresst 100.000 Taler von den Eichsfeldern. 1632 erobert Herzog Wilhelm von Sachsen-Weimar das Eichsfeld. Er bestätigt den Protestantismus in der Herrschaft Bodenstein. In diese Zeit fällt die Gründung der Freischulen in Kirchohmfeld und Wintzingerode. 1637 wird für die Dörfer Tastungen, Wehnde und Wintzingerode wieder ein katholischer Pfarrer Harhertz genannt. Ab 1639 beginnen die schwierigsten Kriegsjahre für das Eichsfeld. Kaiserliche und schwedische Truppen wechseln sich im Eichsfeld mehrfach ab. Von den unmittelbaren Kriegsfolgen erholt, vernichtete 1672 eine Brandkatastrophe die Kirche, die Schule und Teile des Ortes. Der Aufbau des Ortes und seiner Kirche zog sich bis in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts hin. Auf der Turmfahne wird die Jahreszahl 1778, als Renovierungsdatum dargestellt.

Wie alle Kriege, so haben auch der erste und der zweite Weltkrieg spürbare Lücken im Dorf hinterlassen. Sie werden ausführlich in unserer Festschrift behandelt. Jährlich ehrt der Schützenverein zur Eröffnung seines Festes die Opfer der Kriege und Gewalt mit der Aufforderung an die Politik, die Liste der Opfer endgültig zu schließen.

Für die Menschen bedeutet Arbeit und Bildung Wohlstand. Das Schulsystem geht in Wintzingerode auf die Jahreszahl 1633 zurück. Mitten im 30 jährigem Krieg hat Heinrich von Wintzingerode in seinen Dörfern Wintzingerode und Kirchohmfeld Freischulen eingerichtet. Das ist bemerkenswert, weil bis dahin nur in den Städten und Klöstern Lesen und Schreiben gelernt wurde. Vielleicht war der Gedanke, dass die Übersetzung der Bibel durch Martin Luther ins Deutsche nur dann Wert hat, wenn die Menschen sie auch lesen können. Der Übertritt zum evangelischem Glauben 1560, durch Barthold von Wintzingerode und seine Festschreibung 1648 durch Adolf Ernst von Wintzingerode war nur zu erhalten, wenn die Menschen sich aktiv damit auseinandersetzen können. Die Menschen in der kleinen evangelischen Enklave Herrschaft Bodenstein haben sich dadurch vom übrigen Eichsfeld unterschieden. Diese Besonderheit hat zur Heimatliebe und Toleranz erzogen, die sich nicht gegenseitig ausschließen, sie waren notwendig um im Umfeld existieren zu können. Diese Toleranz wurde ihnen aber nicht immer entgegen gebracht.

In der Schule zu Wintzingerode existierten zwei Klassenräume. Noch 1946 als ich eingeschult wurde, wurden in einem Raum jeweils 4 Schuljahre unterrichtet. Das wurde in den Folgejahren verändert.
Weitere Räume wurden gefunden bzw. mit Kirchohmfeld und Worbis kooperiert. So haben in der Schule in Wintzingerode viele späteren Ingenieure, Lehrer, Ärzte, Meister, Handwerker, Arbeiter und Landwirte ihre ersten Sporen erworben.

Wintzingerode war und ist ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf. Veränderungen an seiner Struktur hat es wenige gegeben. Eine Zäsur war der Bahnbau Leinefelde – Duderstadt im Jahre 1897. Die Bebauung des Ortes endete zu dieser Zeit an der jetzigen B247. Die Bahnhofstrasse war Feldweg. Der Bahnhof lag ca. 500m außerhalb. Der Bahnbau hat wertvolles Ackerland gekostet. Unsere Vorfahren haben sich aber dafür entschieden und sie hatten davon persönliche Vorteile und auch Vorteile für das Gemeinwesen. Die Bahnhofstrasse entstand. Die Bahn vergab Arbeitsplätze. Neue Berufe entstanden im Ort. Es entstanden Bauplätze, die genutzt wurden. Im Jahre 1904 wurde das Haus für den Bahnhofsvorsteher fertig.
1905 und 1910 entstanden das Wohnhaus Lindemann und die Villa Henkel. Im Jahre 1920 erbaute Willi Martin eine Bäckerei, die 1923 den Backbetrieb aufnahm. Handwerker siedelten sich an, moderner Wohnraum entstand. Sicher ein Segen für das Dorf. Auch die Gastwirtschaft Henkel welche “Zum deutschen Kaiser” hieß wurde in “Zum Bahnhof” umgetauft.

1990/92 haben wir die Gunst der Stunde beim Straßenbau am Kirchstieg zum Freibad nicht erkannt. Nachdem entschieden worden war unser Dorf nicht durch Industrieansiedlungen in seiner landschaftlichen Schönheit zu verändern, hätte unser Dorf seinen Wert als Siedlungsstätte, als Wohngebiet, und auch den Eigennutz der Anlieger wesentlich erhöhen können. Sicher ist der Verlust an landwirtschaftlicher Nutzfläche für ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf ein Problem. Die Ursache für die ständige Verkleinerung der Betriebsflächen war u.a. das Erbprinzip. In Wintzingerode herrschte die Realteilung vor, also der Besitz wurde unter alle Erben gleichmäßig verteilt, anders z.B. in Kaltohmfeld bestand die Sitte der geschlossenen Vererbung an einen Nachfolger. Zum anderen müssen wir uns in einer Zeit der Globalisierung der Märkte nach der Effizienz der Landwirtschaft in unserer Gegend fragen. Im Gefolge dieses Straßenbau wäre an der oberen Bergstraße eine Wohnsiedlung entstanden. Mit der Erhöhung der Einwohnerzahl, wären öffentliche Einrichtungen wie Einkaufsmärkte, Kindergarten und andere Dienstleistungseinrichtungen möglich  geworden. 1990/92 haben wir die Gunst der Stunde beim Straßenbau am Kirchstieg zum Freibad nicht erkannt. Nachdem entschieden worden war unser Dorf nicht durch Industrieansiedlungen in seiner landschaftlichen Schönheit zu verändern, hätte unser Dorf seinen Wert als Siedlungsstätte, als Wohngebiet, und auch den Eigennutz der Anlieger wesentlich erhöhen können. Sicher ist der Verlust an landwirtschaftlicher Nutzfläche für ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf ein Problem. Die Ursache für die ständige Verkleinerung der Betriebsflächen war u.a. das Erbprinzip. In Wintzingerode herrschte die Realteilung vor, also der Besitz wurde unter alle Erben gleichmäßig verteilt, anders z.B. in Kaltohmfeld bestand die Sitte der geschlossenen Vererbung an einen Nachfolger. Zum anderen müssen wir uns in einer Zeit der Globalisierung der Märkte nach der Effizienz der Landwirtschaft in unserer Gegend fragen. Im Gefolge dieses Straßenbau wäre an der oberen Bergstraße eine Wohnsiedlung entstanden. Mit der Erhöhung der Einwohnerzahl, wären öffentliche Einrichtungen wie Einkaufsmärkte, Kindergarten und andere Dienstleistungseinrichtungen möglich  geworden.

Wir haben heute das Problem ein Rentnerdorf zu werden. Das ist sicher auch ein Problem der Region, mit seinen fehlenden Arbeitsmöglichkeiten. Vielleicht gelingt es uns im neuen Gemeinwesen diesen Gedanken erneut aufzugreifen. Es gibt sicher auch in zurückliegenden Zeiten Fehlentscheidungen unserer Ahnen. Wintzingerode war das Dorf der Wasserträgerinnen, welches sogar im Ortssiegel verewigt war. In den 20er Jahren nach zahlreichen Bränden z.B. in der Buchmühle, bei Herrmann Gothe, bei Marschhausen und Herrmann Schmidt, waren die Brandkassen bereit, den Bau von Wasserleitungen zu finanzieren. Wintzingerode hat sich dagegen entschieden mit der Begründung: Wir versündigen uns nicht an unseren Brunnen. 30 Jahre später als in unserem Dorf die Wasserleitung als notwendiger Lebensstandard erkannt wurde, haben sie die Bürger unter ungleich schwereren Bedingungen realisiert. Zum Teil krankt unsere Wasserversorgung noch heute daran.

Zu Beginn des Jahrhunderts wurde um unser Dorf nach Kalisalz gesucht. An der oberen Bergstraße, am Kirchstieg, im Kleinen Feld war man in ca. 550 m Tiefe fündig. Am heutigen Feuerwehrzentrum zwischen der Buch- und Teichmühle wurden 1913 zwei Schächte abgeteuft. Der 1. Weltkrieg beendete die Vorhaben. Wenn wir uns heute fragen nach den Vorteilen oder Nachteilen für unseren Ort, kommen wir sicher zu unterschiedlichen Auffassungen. Sicher wäre das Entstehen von Arbeitsplätzen vorteilhaft gewesen und unsere Eltern hätten nicht mehr in der Fremde nach Arbeit suchen müssen.

Eine Bergarbeitersiedlung am Kirchstieg war geplant und wäre sicher entstanden. Für viele Handwerker und andere Gewerke hätten sich Ansiedlungen und für das Dorf ein gewisser Wohlstand ergeben. Nachteile ?Unsere Landschaft hätte irreparable Schäden genommen. Ein Abraumberg würde irgendwo das Hahletal sperren. Der Bodenstein wäre vom Rauch der Fabrikschornsteine umhüllt. Die jetzige Nutzung der Burg und des Ortsteil wären fraglich. Darüber hinaus hätten wir heute dieselben Probleme wie Bischofferode, Kali und Salz hätte uns ebenfalls platt gemacht und wir müssten mit einer Industriebrache leben. Lassen wir es wie es ist, die Geschichte hat sich anders entschieden.

Die heutige Generation, welche den Ort von unseren Eltern übernommen hat, ist in der Pflicht ihn mit Zuwachs an die Kinder und Enkel zu übergeben. Wir Heutigen verstehen das Jubiläum als Dank an unsere Ahnen, indem wir ihr Werk würdigen. 

Wenn ich Eingangs meiner Rede die These aufgestellt habe, es lohnt sich zurückzuschauen um die Zukunft zu meistern, möchte ich erreichen, dass wir unser Dorf weiter ausgestalten, was uns in den letzten Jahren überzeugend gelungen ist und gemachte Fehler nicht wiederholen. Wintzingerode als Ortsteil von Leinefelde – Worbis wird seinen Platz im Gemeinwesen finden, welcher geprägt wird von seiner Lage, seiner Landschaft, seiner Flora und Fauna, seiner Identität als Ausdruck der Summe der Anschauungen seiner Menschen. Wir möchten nicht vereinnahmt werden, wir möchten mitgestalten. Unsere Liebe gehört unserem Heimatort Wintzingerode, unsere Tatkraft unserem Gemeinwesen.

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